Die Jahre 2017 bis heute
Nach dem Vorstandswechsel im Mai 2017 fokussiert sich Jenoptik stärker auf die Kernkompetenzen rund um optische und photonische Technologien. Basierend auf den drei Säulen „More Focus“, „More International“, „More Innovation“ wird Jenoptik zu einem fokussierten Technologie-Konzern weiterentwickelt.
2017
Neuer Vorstandsvorsitzender ist seit Mai 2017 Dr. Stefan Traeger (im Bild). Er folgt auf Dr. Michael Mertin, der nach knapp zehn Jahren als Jenoptik-Chef das Unternehmen verlässt.
Jenoptik erwirbt britisches Software-Unternehmen: Durch die Akquisition von ESSA Technology verstärkt sich der Konzern im Bereich Software für Verkehrsüberwachung und öffentliche Sicherheit. In Kuwait installiert Jenoptik non-invasive Messsysteme zur Abschnittskontrolle auf der künftig weltweit längsten Seebrücke.
Jenoptik bezieht im Juni 2017 ihren neuen Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Ende des Jahres erweitert Jenoptik in Jupiter, Florida, ihre Fertigung für optische Systeme mit einem neuen Reinraum.
Im August erwirbt Jenoptik das US-amerikanische Unternehmen Five Lakes Automation (FLA), einen Spezialisten für Prozessautomation in der Automobilindustrie, und wird dadurch vom Maschinenlieferanten zum Anbieter für Prozesslösungen für die Metall- und Kunststoffbearbeitung.
2018
Jenoptik erwirbt das kanadische Unternehmen Prodomax Automation Ltd. Das Unternehmen aus Barrie, Ontario, ist plant und konzipiert ähnlich wie FLA automatisierte Produktionslinien und integriert diese in die Fertigungsumgebung von Kunden in der Automobilindustrie. Im Laufe des Jahres verstärkt Jenoptik zudem ihr Messtechnik-Geschäft mit der Akquisition der OTTO-Gruppe in Thüringen.
Rund 11 Millionen Euro investiert der Konzern in eine neue Produktion für industrielle Messtechnik: In Villingen-Schwenningen entstehen modernste Entwicklungs-, Produktions- und Büroflächen für 220 Mitarbeiter.
Auch am Standort Berlin-Adlershof investiert Jenoptik in moderne Produktionsausrüstung und wappnet sich damit für die steigende Nachfrage nach Hochleistungs-Laserdioden.
Die Jenoptik-Messanlage VECTOR P2P zur Kontrolle von Durchschnittgeschwindigkeiten erhält die Zulassung durch das Nationale Metrologie-Institut (NMi) und kann damit zur Verkehrsüberwachung in den Niederlanden eingesetzt werden.
2019
Unter dem Claim „More Light“ tritt Jenoptik ab 2019 fokussiert als Applikationsspezialist für photonische Technologien auf. Kernelemente wie Struktur, Kultur und Marke als Basis der „Strategie 2022“ werden erfolgreich auf der Optik-Leitmesse SPIE Photonics West in San Francisco vorgestellt.
Der Fokus auf Photonik spiegelt sich in der Unternehmensstruktur wider: Jenoptik strukturiert sich in die photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety sowie das mechatronische Geschäft in der Division und Marke VINCORION.
Bei Bayeux in der französischen Normandie eröffnet Jenoptik ein neues Produktionsgebäude für hochpräzise industrielle Messtechnik, die in der Automobilfertigung eingesetzt wird.
Für die neue „Mars 2020“-Mission der NASA liefert Jenoptik Objektive, die nach der Landung des Mars-Rovers die ersten Bilder vom Roten Planeten auf die Erde senden werden. (im Bild: Artist's concept of Rover on Mars. © NASA)
Nachdem Jenoptik Ende 2018 als erstes Unternehmen die deutsche Zulassung für Messanlagen zur Abschnittskontrolle erhalten hatte, startet 2019 die Section Control erstmals in Deutschland mit einem Pilotprojekt in Niedersachsen.
2020
Jenoptik erwirbt im Januar 2020 das spanische Unternehmen INTEROB und stärkt dadurch die Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen. Im Juli beschleunigte Jenoptik den Wachstumskurs zudem durch die Akquisition von TRIOPTICS. Aufgrund der sich ergänzenden Technologieportfolios rund um Mobility, Connectivity, Virtual Reality und Digital Imaging konnte die die markt- und technologieführende Position von Jenoptik verstärkt werden.
Der Photonik-Konzern verkündete im März neue Aufträge, die zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in Nordamerika beitragen sollten. Dazu zählten Geschwindigkeitsmessgeräte und eine neue Kameraplattform mit künstlicher Intelligenz.
Im Rahmen der Corona-Pandemie traf Jenoptik verschiedene Maßnahmen im Unternehmen, um neben der Sicherung der finanziellen Liquidität vor allem die Mitarbeiter und Stakeholder maximal zu schützen. So wurden umfassende Versorgungsmaßnahmen durch die interne Corona-Taskforce beschlossen.
Jenoptik verbesserte sich erheblich bei der erneuten Bewertung durch den Frauen-Karriere-Index (FKi). Eine Vielzahl an internen Maßnahmen zeigt erste Erfolge für die bessere Förderung von Frauen und Diversität.
Am Standort Dresden investierte der Konzern in eine hochmoderne Elektronenstrahl-Lithografie-Anlage zur Herstellung künftiger Sensor-Generationen für die Halbleiterausrüstungsindustrie.
Jenoptik erhielt im 3. Quartal einen Großauftrag aus der Automobilindustrie. Der Auftrag umfasste drei komplette Fertigungszellen für das Schneiden und Schweißen von Karosserie-Bauteilen für Elektroautos.
2021
Im Frühjahr platzierte Jenoptik ein Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten in Höhe von 400 Millionen Euro am Kapitalmarkt. Diese Mittel schaffen Handlungsspielraum für Akquisitionen und Investitionen im photonischen Geschäft. Mehr als 250 institutionelle Investoren zeigten damit ihr Vertrauen in das Unternehmen.
Der Konzern erhielt Aufträge für Verkehrssicherheitsanlagen im Gesamtwert von über 24 Mio US-Dollar in Nordamerika. Um die Sicherheit auf den Straßen in den USA und Kanada zu erhöhen, soll auch neue Technik wie die VECTOR-Kameraplattform zum Einsatz kommen.
Steigende Nachfrage aus der Halbleiterindustrie: Jenoptik plant die Erweiterung der Optik-Fertigungskapazitäten in Dresden und beschloss dafür im Juni 2021 die Investition von rund 70 Mio Euro in eine hochfunktionale Reinraum-Fabrik. Im Airportpark Dresden wurde ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück für die Bebauung erworben. Der Baubeginn ist für 2022 vorgesehen und die Produktion in der Reinraum-Fabrik soll 2025 starten.
Für die Verpflegung, für Meetings und Pausen der Mitarbeiter*innen startete Jenoptik im Sommer 2021 den Bau eines neuen Betriebsrestaurants für rund 11,9 Millionen Euro in Jena-Göschwitz. Mitte 2022 soll das 2.100 Quadratmeter große Gebäude auf dem Campus in Göschwitz eröffnet werden.
Mit dem Verkauf des Geschäfts für die nicht-optische Prozess-Messtechnik für Schleifmaschinen sowie des Bereiches Kristallzüchtung in Eisenach setzt Jenoptik die Fokussierung auf photonische Applikationen fort. Auch für die mechatronischen Geschäfte unter der Marke VINCORION wurde im Herbst ein neuer Eigentümer gefunden.
Der Photonik-Konzern meldete im Oktober 2021, alle Anteile der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic AG zu erwerben. Mit dieser Akquisition will Jenoptik das Wachstum in der Photonik- und Medizintechnikbranche beschleunigen.
Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern will Jenoptik mit der neuen Wachstumsagenda ‚More Value‘ weiter beschleunigen, die zum Capital Markets Day erstmals vorgestellt wurde.
2022
Am 1. Juli feierte Jenoptik auf dem Ernst-Abbe-Platz in Jena die Corona-bedingt verschobene Geburtstagsfeier zum 30-jährigen Bestehen nach. Unter dem Motto „Jenoptik 30+1 – Wir leuchten gemeinsam“ begeisterte das Open Air-Fest Mitarbeiter*innen sowie die Jenaer Bevölkerung mit Unterhaltung für Klein und Groß und einem bunten Bühnenprogramm, bei dem unter anderem der belgische Singer-Songwriter Milow oder die Erfurter Band MAMA auftraten.
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG hat mit Wirkung zum 1. Januar 2023 die Aufnahme von neuen Vorstandsmitgliedern beschlossen. Dr. Ralf Kuschnereit wird zum 1. Januar Mitglied des Vorstandsübernimmt die Leitung der Division Advanced Photonic Solutions. Dr. Prisca Havranek-Kosicek übernimmt ab April 2023 die Nachfolge von Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher, der seinen Vertrag auf eigenen Wunsch beendet.
Am 30. Juni 2022 wurde der Verkauf von VINCORION an einen von STAR Capital Partnership LLP verwalteten Fonds erfolgreich abgeschlossen. Der Verkauf ist ein wichtiger Meilenstein in der Transformation von Jenoptik zu einem reinen und global führenden Photonik-Konzern.
Jenoptik präsentierte mit HOMMEL ETAMIC die Marke für industrielle Messtechnik der Non-Photonic Portfolio Companies. Das umfassende Produkt-Portfolio für Messtechnik-Lösungen bei industriellen Fertigungsprozessen wurde Anfang Mai auf der Fachmesse Control in Stuttgart vorgestellt.
Im September starteten die Bauarbeiten für die neue Dresdner Hightech-Fabrik des Jenoptik-Konzerns mit dem ersten Spatenstich unter Anwesenheit von Sachsens Ministerpräsident, des Bürgermeisters und der Jenoptik-Vorstände. Das neue Werk im Airportpark Dresden soll mit 11.000 qm Nettonutzfläche zu einem Hauptstandort der Mikrooptik-Aktivitäten von Jenoptik werden. Der Produktionsstart ist für Anfang 2025 geplant.
Jenoptik erhielt den Thüringer Innovationspreis 2022 in der Kategorie “Industrie & Material" für ihre opto-elektronische Prüfkarte für PIC-Wafer-Tests, die UFO Probe® Card. Mit dem Preis verbunden sind 20.000 Euro Preisgeld für das Jenoptik-Team. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Jenoptik auf der Fachmesse Intertraffic in Amsterdam. Das Gehäusesystem TraffiPole, eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung zur Verkehrsüberwachung, wurde im März mit dem Intertraffic Green Globe Award prämiert.
Durch einen Kooperationsvertrag zwischen Jenoptik und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH) werden Studierenden, aber auch Jenoptik-Mitarbeitern neue Möglichkeiten für das duale oder berufsbegleitende Studium sowie Weiterbildungen in den Bereichen Technik und Wirtschaft geboten.
2023
Im Juni 2023 wurde die Eröffnung des neuen Jenoptik Medizintechnik-Standorts am Groß-Berliner Damm gefeiert. In den Produktionsräumen und in modernster Umgebung entwickeln und fertigen seither mehr als 100 Mitarbeiter*innen optische Komponenten und Systeme speziell für die Zahnmedizin und die roboterassistierte Chirurgie.
Exakt ein Jahr nach dem symbolischen ersten Spatenstich wurde am 6. September 2023 die Richtkrone auf die neue Hightech-Fabrik von Jenoptik in Dresden gesetzt. Neben den am Bau Beteiligten waren Jenoptik-Mitarbeiter*innen und benachbarte Unternehmen aus dem Gewerbepark dabei. Der Produktionsstart in der neuen Fabrik ist für Anfang 2025 geplant.
Auf der „Blechexpo“, einer Fachmesse für Blechbearbeitung, wurde Jenoptik für die Prüfstation PSS-40/ LCLW mit einem Innovationsaward der Messe ausgezeichnet (siehe Teamfoto). Die Anlage ermöglicht die effizientere Stanzproduktion dank optischer Prüfung mit integrierter Laserbearbeitung.