Jenoptik mit starkem 2. Quartal
- Prognose für 2022 angehoben: Umsatzziel jetzt zwischen 930 und 960 Mio Euro, EBITDA-Marge soll auf 18,0 bis 18,5 Prozent zulegen.
- Umsatz stieg im 1. Halbjahr um 35,8 Prozent auf 447,2 Mio Euro
- EBITDA-Marge lag im 2. Quartal bei 20,4 Prozent, im 1. Halbjahr bei 15,6 Prozent
- Auftragseingang plus 36,8 Prozent unter anderem dank anhaltend starker Nachfrage aus dem Halbleiterausrüstungsbereich
„Jenoptik schlägt sich in einem insgesamt herausfordernden Gesamtumfeld weiterhin sehr gut. Wir weisen im 2. Quartal nicht nur spürbare Verbesserungen bei Umsatz und Profitabilität aus, auch Auftragseingang und Auftragsbestand lagen wieder auf einem sehr hohen Niveau. Dies stimmt uns für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich. Entsprechend heben wir unsere Gesamtjahresziele für 2022 auf eine Umsatzbandbreite zwischen 930 und 960 Mio Euro und eine EBITDA-Marge von 18,0 bis 18,5 Prozent an“, kommentiert Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG.
Hinweise: Seit dem 1. Quartal 2022 bündelt Jenoptik das photonische Kerngeschäft in den zwei Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions. Die bisherige Division Light & Optics sowie Teile von Light & Production wurden in der neuen Division Advanced Photonic Solutions zusammengelegt. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden jetzt unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken geführt. Die bisherige Division Light & Safety wurde zur Division Smart Mobility Solutions. Der Verkauf von VINCORION wurde mit dem Closing am 30. Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen. VINCORION wird gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Halbjahresumsatz wächst um 35,8 Prozent und organisch um 13,7 Prozent
Jenoptik zeigte auch im 2. Quartal 2022 eine deutlich positive operative Entwicklung. So stieg der Quartalsumsatz um mehr als ein Drittel auf 238,7 Mio Euro (i.Vj. 178,7 Mio Euro). Zum Halbjahr wurde somit ein Umsatzplus von 35,8 Prozent auf 447,2 Mio. Euro (i.Vj. 329,3 Mio Euro) erzielt. Die 2021 erworbenen Gesellschaften Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe trugen zusammen 73,3 Mio Euro zum Umsatz bei. Organisch weist Jenoptik damit nach sechs Monaten ein Plus von 13,7 Prozent aus. In allen Regionen konnten Umsatzzuwächse realisiert werden. Zum starken Wachstum in Europa (inkl. Deutschland) von 41,7 Prozent trugen auch die 2021 akquirierten Unternehmen bei. Auch in den strategischen Schwerpunktregionen Asien/Pazifik und Amerika konnte Jenoptik erneut spürbar wachsen. Insgesamt wurden 75,9 Prozent des Umsatzes im Ausland generiert und damit weniger als im Jahr zuvor (i.Vj. 80,3 Prozent).
Ergebnisqualität deutlich verbessert
Zum Halbjahr legte das EBITDA auf 69,6 Mio Euro zu (i.Vj. 66,6 Mio Euro). Im Vorjahr war im EBITDA ein Einmaleffekt im Zusammenhang mit den Akquisitionen von 2020 in Höhe von 18,4 Mio Euro enthalten, ohne diesen hätte das EBITDA 48,2 Mio Euro betragen. Die EBITDA-Marge erreichte im 1. Halbjahr 15,6 Prozent (i.Vj. ohne den o.g. Einmaleffekt 14,6 Prozent, inkl. Einmaleffekt 20,2 Prozent). Unterjährig konnte die Marge deutlich verbessert werden, von 10,1 Prozent im 1. Quartal auf 20,4 Prozent im 2. Quartal. Unter Berücksichtigung eines verbesserten Finanzergebnisses, deutlich höherer Ertragsteuerbelastungen und eines negativen Ergebnisses nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereichs erzielte Jenoptik ein Konzernergebnis nach Steuern von 23,3 Mio Euro. Der Vorjahreswert lag bei 37,7 Mio Euro, inklusive des genannten Einmaleffekts. Das Ergebnis je Aktie des Konzerns lag bei 0,41 Euro (i.Vj. 0,65 Euro).
Auftragsbestand mit 710,5 Mio Euro auf sehr hohem Niveau
Im 1. Halbjahr verzeichnete Jenoptik eine unverändert starke Kundennachfrage. So legte der Auftragseingang im Berichtszeitraum organisch und durch den Beitrag der 2021 akquirierten Unternehmen um 36,8 Prozent auf 608,6 Mio Euro zu (i.Vj. 444,9 Mio Euro). Besonders ausgeprägt war weiterhin die Nachfrage in der Division Advanced Photonic Solutions. Aber auch die Division Smart Mobility Solutions konnte den Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 30,7 Prozent auf 710,5 Mio Euro (31.12.2021: 543,5 Mio Euro).
Jenoptik mit gesunder Bilanz und komfortabler Liquiditätsausstattung
Der klare Fokus auf eine solide Bilanzierungs- und Finanzierungspolitik zahlt sich weiter aus. Jenoptik verfügt über eine sehr solide Eigenkapitalquote von 47,3 Prozent (31.12.2021: 44,4 Prozent). Der Free Cashflow des Konzerns lag aufgrund der deutlich gestiegenen Auszahlungen aus operativer Investitionstätigkeit vor allem zur Kapazitätserweiterung im Berichtszeitraum mit 11,0 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 11,6 Mio Euro. Der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche verbesserte sich auf 12,6 Mio Euro (i.Vj. 11,7 Mio Euro). Damit verfügt das Unternehmen über einen ausreichenden finanziellen Spielraum, um das künftige organische Wachstum und weitere mögliche Akquisitionen zu finanzieren und so die Ziele der „Agenda 2025“ umzusetzen.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir angesichts des schwierigen globalen Umfelds über eine gesunde Bilanz und eine komfortable Liquidität verfügen. Hierdurch haben wir genug Reserven, um auch in Zukunft die Chancen für weitere Wachstumsschritte, sowohl durch Investitionen in unser organisches Wachstum als auch für portfoliostärkende Akquisitionen, nutzen zu können“, ergänzt Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher.
Entwicklung der Divisionen
Advanced Photonic Solutions weiter mit sehr guter operativer Entwicklung
Im 1. Halbjahr 2022 erzielte die Division Advanced Photonic Solutions mit 342,1 Mio Euro einen um 53,9 Prozent höheren Umsatz als im Vorjahr (i.Vj. 222,2 Mio Euro). Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte weiter stark zu. Auch die beiden Bereiche Biophotonics und Industrial Solutions erwirtschafteten deutlich höhere Umsätze. Die 2021 erworbenen Unternehmen trugen mit 73,3 Mio Euro zum Anstieg bei; damit betrug das organische Umsatzwachstum der Division 21,1 Prozent. Das EBITDA stieg in den ersten sechs Monaten 2022 auf 78,9 Mio Euro (i.Vj. 69,7 Mio Euro inkl. Einmaleffekt von 18,4 Mio Euro). Die EBITDA-Marge lag mit 23,0 Prozent unter dem Vorjahreswert von 31,3 Prozent (ohne Einmaleffekt 23,1 Prozent). Im 2. Quartal betrug die EBITDA-Marge 27,3 Prozent, eine deutliche Steigerung im Vergleich zum 1. Quartal mit 18,0 Prozent. Die unverändert hohe Nachfrage spiegelte sich im Anstieg des Auftragseingangs um 55,7 Prozent auf 457,9 Mio Euro (i.Vj. 294,2 Mio Euro) wider. Der Auftragsbestand erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2021 von 430,2 Mio Euro auf 550,4 Mio Euro.
Smart Mobility Solutions erzielte deutliche Steigerungen bei Auftragseingang und Auftragsbestand
In den ersten sechs Monaten 2022 erzielte die Division Smart Mobility Solutions einen Umsatz von 44,7 Mio Euro und damit 4,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (i.Vj. 42,8 Mio Euro). Trotz des leichten Umsatzanstiegs blieb das EBITDA mit 1,4 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 3,3 Mio Euro, unter anderem aufgrund des gestiegenen Aufwands für Forschung und Entwicklung. Die EBITDA-Marge betrug 3,0 Prozent nach 7,8 Prozent in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Der Auftragseingang der Division unterliegt den typischen Schwankungen des Projektgeschäfts und überstieg im 1. Halbjahr 2022 mit 75,4 Mio Euro den hohen Vorjahreswert von 64,6 Mio Euro. Dabei konnte die Division größere Aufträge in Nordamerika, Europa sowie in der Region Mittlerer Osten/Afrika verbuchen. Der Auftragsbestand erhöhte sich deutlich um 59,3 Prozent auf 86,5 Mio Euro (31.12.2021: 54,3 Mio Euro).
Non-Photonic Portfolio Companies gehen mit hohem Auftragsbestand ins 2. Halbjahr
Die vom Automotive-Geschäft dominierten Non-Photonic Portfolio Companies erreichten in der ersten Jahreshälfte einen Umsatz von 59,3 Mio Euro (i.Vj. 63,1 Mio Euro, inkl. des Umsatzbeitrags aus dem Mitte 2021 verkauften nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft). Das EBITDA war mit minus 1,8 Mio Euro (i.Vj. minus 0,5 Mio Euro) weiter negativ. Die EBITDA-Marge verringerte sich auf minus 3,0 Prozent (i.Vj. minus 0,8 Prozent). Im 2. Quartal 2022 erzielten die Non-Photonic Portfolio Companies beim EBITDA mit 1,5 Mio Euro eine Verbesserung im Vergleich zu minus 3,3 Mio Euro im 1. Quartal. Der Auftragseingang sank gegenüber dem hohen Vorjahreswert von 85,0 Mio Euro auf 74,0 Mio Euro, da im Vorjahr mehrere Aufträge im Bereich Automation in Nordamerika über 40 Mio USD verbucht wurden. Die Division verfügt aber weiter über einen hohen Auftragsbestand von 73,4 Mio Euro (31.12.2021: 58,9 Mio Euro).
Prognose für Geschäftsjahr 2022 angehoben
Auf Basis der positiven Entwicklung im 1. Halbjahr 2022 und der gut gefüllten Projektpipeline hebt der Vorstand die Prognose für das Jahr 2022 für die fortgeführten Geschäftsbereiche an. So wird beim Umsatz ein Wert zwischen 930 und 960 Mio Euro erwartet (bisher Umsatzplus von mindestens 20 Prozent / 2021: 750,7 Mio Euro). Das EBITDA soll ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorjahreswert ohne Einmaleffekte (2021: 125,2 Mio Euro) zulegen und die EBITDA-Marge sich entsprechend auf 18,0 bis 18,5 Prozent verbessern (bisher rund 18 Prozent / 2021: 16,7 Prozent (ohne Einmaleffekte)). Die Prognose entspricht damit der Markterwartung.
Voraussetzung für diese Wachstumsannahmen ist, dass sich die geopolitischen Risiken nicht weiter verschärfen. Dazu gehört unter anderem, dass sich der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten nicht weiter zuspitzt. Unsicherheiten ergeben sich auch aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und anhaltenden Lieferengpässen, auch wenn Jenoptik zuversichtlich ist, diese gut managen zu können.
Die Präsentation zum 1. Halbjahr 2022 und der Zwischenbericht Januar bis Juni 2022 sind auf der Jenoptik-Webseite unter Investoren/Berichte und Präsentationen veröffentlicht.
Kennzahlen auf einen Blick (PDF)
Diese Nachricht kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Jenoptik-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Derartige Faktoren können zum Beispiel geopolitische Konflikte, Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen, Pandemien, die Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder Änderungen in der Unternehmensstrategie sein. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Über Jenoptik
Optische Technologien sind die Basis unseres Geschäfts: Jenoptik ist ein global agierender Photonik-Konzern und in den beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions aktiv. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken geführt. Zu unseren Schlüsselmärkten zählen vor allem die Halbleiterausrüstungsindustrie, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau sowie Verkehr. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird im SDax und TecDax geführt. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Jenoptik einen Konzernumsatz inkl. VINCORION von 895,7 Mio Euro, davon 750,7 Mio Euro durch die fortgeführten Geschäftsbereiche. Ende Juni 2022 arbeiteten weltweit 4.300 Mitarbeiter in den fortgeführten Geschäftsbereichen.
Kontakt
Leslie Iltgen
Leiterin Investor Relations & Corporate Communications
+49 3641 65-2804