Die Jenoptik-Aktie feiert Geburtstag: 25 Jahre an der Börse
Seit 16. Juni 1998 wird Jenoptik an der Frankfurter Börse gehandelt. Es war einer der ersten Börsengänge in den neuen Bundesländern. Nach der Ausgabe neuer Aktien, Euroumstellung, einer Kapitalerhöhung, dem Verschwinden des „Neuen Marktes“ und Finanzkrise: Das Jenoptik-Papier hat sich positiv entwickelt und ist in den wichtigen Indizes TecDax und MDax vertreten. Knapp 25 Jahre später, am 31. Mai 2023, stand der Kurs im XETRA-Handel bei 31,48 Euro.
Börsengang als Basis für Wachstum
Vom ehemaligen volkseigenen Kombinat zum börsennotierten Photonik-Unternehmen: 1991 wurde die JENOPTIK GmbH unter der Leitung von Lothar Späth im thüringischen Jena gegründet. Als Rechtsnachfolger des volkseigenen Kombinats VEB Carl Zeiss Jena war Jenoptik damals in den Geschäftsbereichen Optoelektronik, Systemtechnik und Präzisionsfertigung tätig.
Die 1990er Jahre waren eine Phase des starken Unternehmensumbaus mit hohem Investitionsbedarf. So wurde die damals größte Übernahme im Jahre 1994 mit der Meissner + Wurst GmbH Co. KG (heute M + W Group) aus Stuttgart vollzogen, durch die einige wichtige Märkte, insbesondere in Asien, erschlossen wurden.
Mit dem Kapital in Höhe von rund 260 Millionen DM, das durch den Börsengang generiert werden konnte, wurde der Grundstein für künftiges stabiles Wachstum gelegt, das bis heute anhält.
Mehr zur Historie des Jenoptik-Konzerns finden Sie in unserer Chronik.
Im Bild rechts: Der Jenoptik-Vorstand vor der Frankfurter Börse. Von links: Alexander von Witzleben, Dietmar Kubis, Lothar Späth, Jürgen Gießmann, Heinz Schleef, Roland Schelling (damals Vorsitzender des Jenoptik-Aufsichtsrates).
In wichtigen Börsenindizes vertreten
Die Jenoptik-Aktie wurde nach nur sechs Monaten, im Dezember 1998, mit einer Marktkapitalisierung von 685 Millionen Euro in den Kursindex der 70 wichtigsten Nebenwerte in Deutschland – den MDax – aufgenommen. Damals belegte Jenoptik in der Rangliste der Deutschen Börse von 100 Unternehmen beim Börsenumsatz Platz 59 und Platz 76 bei der Marktkapitalisierung.
Fünf Jahre später – nachdem die Deutsche Börse AG 2003 ihre Indexfamilie um ein neues Mitglied erweiterte – hielt Jenoptik Einzug in den neu geschaffenen TecDax, einem deutlich technologieorientierten Kapitalmarktsegment. Im September 2007 musste Jenoptik den Technologieindex auf Beschluss der Deutschen Börse aufgrund eines zu niedrigen Börsenumsatzes kurz verlassen, konnte aber bereits im Dezember 2008 den Wiedereinzug feiern.
Seitdem erfüllt Jenoptik in punkto Marktkapitalisierung und Börsenumsatz die erforderlichen TecDax-Kriterien und ist seit März 2023 zusätzlich im MDax notiert. Der MDax bildet die Entwicklung der 50 größten Unternehmen, die auf die 40 Unternehmen des Dax folgen, ab.
Im Bild links: Die damaligen Jenoptik-Vorstände Dietmar Kubis (links), Alexander von Witzleben (2.v.l.) und Lothar Späth (1.v.r.) verfolgten das turbulente Geschehen auf dem Frankfurter Börsenparkett gemeinsam mit dem damaligen Thüringer Finanzminister Andreas Trautvetter (Bildmitte) und dem ehemaligen Vorsitzenden des Jenoptik-Aufsichtsrats Roland Schelling (2.v.r.).
Aktionärsstruktur und Basisdaten zur Aktie
Der größte Einzelaktionär der JENOPTIK AG ist die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die direkt insgesamt 11 Prozent der Stimmrechte hält. Der Streubesitz der JENOPTIK AG betrug zum Ende des Geschäftsjahres unverändert 89 Prozent.
Zum Jahresende 2022 waren insgesamt 50.612 Aktionäre (i. Vj. 49.995) im Aktienregister eingetragen, davon 556 institutionelle Investoren (i. Vj. 588) und 50.056 (i. Vj. 49.407) private Anleger.
Die Marktkapitalisierung auf Basis der 57.238.115 ausgegebenen Aktien betrug zum Jahresende 2022 insgesamt 1.463,0 Mio Euro (i. Vj. 2.125,8 Mio Euro). Aktuell sind es rund 1,8 Mrd Euro.
Basisdaten
- ISIN DE000A2NB601
- WKN A2NB60
- Börsenkürzel JEN
- Reuters Xetra JENG.DE
Weitere Basisdaten finden Sie auf der Webseite zur Aktie.
Aktienurkunden
Ein schönes Stück Papier (siehe Bildergalerie): So sahen sie aus, die Jenoptik-Aktienurkunden aus dem Jahr 1998. Es gab Stückelungen von einer Aktie sowie zehn, einhundert, eintausend und zehntausend Aktien zu je fünf Deutsche Mark.
Die Aktienurkunden sind heute nicht mehr gültig. Die entwerteten Urkunden können aber von Interessierten erworben werden. Weitere Informationen sind ebenfalls auf der Seite Investoren / Aktie verfügbar.
Dividendenpolitik
Die JENOPTIK AG begann ihre Börsenlaufbahn mit einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik. Im ersten Börsenjahr schüttete das Unternehmen eine Dividende von 0,75 DM (0,38 Euro) aus und zahlte fünf Jahre in Folge seinen Aktionären eine Dividende.
Aufgrund eines hohen Investitionsbedarfs pausierten die Dividendenzahlungen ab 2003 für acht Jahre. Nach erfolgreicher Restrukturierung des Konzerns und der positiven Geschäftsentwicklung entschieden sich Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2011 wieder zur Zahlung einer Dividende.
Das Jenoptik-Management strebt eine verlässliche und kontinuierliche Dividendenpolitik an. Das bedeutet, dass die Aktionäre über eine angemessene Ausschüttung am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Zugleich sind ausreichende finanzielle Mittel für die Finanzierung des operativen Geschäfts und strategischer Investitionen in die künftige Entwicklung von Jenoptik hin zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern erforderlich. Dies sowie die Nutzung weiterer Akquisitionschancen sind wichtig für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensentwicklung und somit ebenfalls im Interesse der Aktionäre. Daher prüfen Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ihren Dividendenvorschlag jedes Jahr sehr sorgfältig.
Basierend auf dem sehr guten Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2023 eine Dividendenausschüttung von 0,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 vor.
Die Jenoptik-Aktie in Zahlen und Fakten
34 DM betrug 1998 der Ausgabekurs der Jenoptik-Aktie.
23,16 Euro betrug der Schlusskurs am ersten Handelstag – ein Kursgewinn von 33 Prozent.
2,83 Euro war der historische Tiefstkurs der Aktie im Juli 2009.
39,70 Euro war das historische Hoch imSeptember 2000.
31,48 Euro betrug der Schlusskurs im XETRA-Handel am 31. Mai 2023.
A2NB60 ist die Wertpapierkennnummer (WKN) der Jenoptik-Aktie.
22,7 Mio Aktien aus dem Grundkapital wurden 1998 erfolgreich an der Börse platziert.
3.676 Mitarbeiter und damit rund 70 Prozent der damaligen Belegschaft zählten zu den Aktionären der ersten Stunde und waren mit etwa 12 Prozent an ihrem eigenen Unternehmen beteiligt.
18,90 Prozent des Aktienkapitals hielt das Land Thüringen. Heute besitzt das Land über die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co.KG noch 11,00 Prozent der Anteile und ist damit noch immer größter Einzelaktionär.
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